Zitronenmelisse
Die Melisse (Melissa officinalis) ist eigentlich eine südeuropäische Pflanze. Wie viele Kräuter aus dem Süden wurde Sie vorerst in Klostergärten kultiviert und hat sich dann nach und nach in ganz Europa verbreitet. Die mehrjährige Pflanze sprießt ab März aus dem Boden, bis zum Juli kann sie bis zu 70cm groß werden und ist eindeutig am Duft zu erkennen. Aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzgebiete wurde sie jedoch schon früh in ganz Europa als beliebtes Aromakraut angebaut. Im Mittelalter wurde sie in jedem Klostergarten angebaut, weil sie als besonders wertvoll und unentbehrlich galt.
Löwenzahn
Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist seit dem Altertum in der Pflanzenkunde bekannt. Aktive Inhaltsstoffe sind in fast allen Pflanzenteilen zu finden, liegen aber in den Wurzeln in der höchsten Konzentration vor.
Zu den wichtigsten Wirkstoffen des Löwenzahns zählen Bitterstoffe wie die besondere Klasse der Sesquiterpenlactone, die sich fast ausschließlich in Korbblütlern finden lassen. Die Sesquiterpenlactone werden vom Löwenzahn einerseits zur Abwehr von Fraßfeinden gebildet, wirken andererseits aber auch als Pflanzenhormone. Als hoch bioaktive Substanzen sind sie von besonders großem Interesse.
Zu den wichtigsten Bitterstoffen des Löwenzahns gehören Tetrahydroiridentin B, Ainsliosid und Taraxacin. Außerdem enthält große Mengen des Triterpens Taraxasterol, dem ebenfalls zahlreiche positive Wirkungen zugesprochen werden. Zu den weiteren Bestandteilen gehören Sterole wie Sitosterol, Cumarine, Flavonoide, Cholin, B-Vitamine, Vitamin A, Kalium und Inulin.
Süßholz
Die Süssholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) begleitet die Menschheit schon seit langer Zeit. Im alten Ägypten wurde Süssholz bereits als Teegetränk zu sich genommen, und im alten Rom gab es die ersten Lakritzstangen. Auch im Mittelalter war das Süssholz beliebt – Napoleon Bonnaparte soll stets Lakritz bei sich gehabt haben. In Westasien und dem Mittelmeerraum beheimatet, kann diese mehrjährige Pflanze bis zu 150cm hoch wachsen. Man erntet ausschließlich die Wurzelausläufer im Herbst.
Olivenblätter
Auch Lebensbaum genannt und seit tausenden Jahren kultiviert, nimmt der Olivenbaum (Olea europaea) eine ganz besondere Stellung in der hiesige Pflanzenkunde ein. Die Blätter des Olivenbaums sind reich an phenolischen Verbindungen und werden gerne als Tee innerlich angewendet. Die wilde Olive ist vor allem in den wärmeren Teilen Südeuropas, dem nahen Osten und Südafrika beheimatet.
Sternanis
Der Sternanis (Illicium verum) ist in China und Vietnam heimisch. Er bevorzugt leichte, sandige Böden, die eher sauer sind, er mag den Halbschatten oder sonnige Standorte. Sternanis-Bäume mit ihren immergrünen Blättern werden bis zu 18m hoch. Von März bis Mai blühen gelblichen Blüten mit vielen Blütenblättern. Die charakteristisch geformten sternförmigen Samen reifen im Oktober. In Teemischungen ist der Sternanis nicht nur ein wohlschmeckender Geschmacksgeber, sondern er kann sich auch positiv auf den Atmungsapparat und das Verdauungssystem auswirken.
Thymian
Thymian (Thymus vulgaris) wurden seit der Antike vitalisierende und stärkende Eigenschaften zugesprochen. Im Mittelalter galt ein Thymianzweig als Zeichen für Mut und Kraft. Bei vielen Zeremonien wurde Thymian zur Ehrung der Götter als Räucherwerk verwendet. In der traditionellen Pflanzenkunde wird Thymian für viele Anwendungen eingesetzt und ist bis in die heutige Zeit beliebt, unter anderem als mediterranes, aromatisches Gewürz.
Verbena
Die Verbene hört auf zahlreiche Namen, einige davon sehr unterschiedlich, wie beispielsweise Zitronenstrauch oder Eisenkraut. Als echte "Latina" ist die Verbene in Argentinien, Uruguay und Chile heimisch. Im 18. Jahrhundert wurde sie in Europa eingeführt und auch erstmals wissenschaftlich als eigene Art beschrieben. Als mehrjährige Pflanze wächst die Verbene bevorzugt auf nährstoffreichem, wasserdurchlässigem Sandboden mit viel Sonne an einem geschützten Standort.
Pomeranzenschale
Pomeranzen (Citrus aurantium) sind botanisch gesehen eigentlich Beeren, auch wenn sie optisch an übergroße Mandarinen erinnern. Die ursprünglich südostasiatische Frucht kam vor ca. 1000 Jahren nach Südeuropa, wo sie ein perfektes neues Zuhause fand. Ihre Blätter sind immergrün, während die Bitterorangenart Poncirus trifoliata im Herbst ein gelbes Kleid anlegt. Die Anwendungsgebiete sind weit gefächert, in den Aufzeichnungen europäischer Klöster finden sich allerlei Methoden der Konservierung und Verwendung. Nicht zuletzt ist es ihr königlicher Duft, der die Sinne des Menschen anregt.
Zitronenöl
Die Zitrone (Citrus × limon) kam wie viele andere tropische Früchte aus Indien zu uns. Die ersten verläßlichen Aufzeichnungen zu Ihrer Ansiedlung in Europa und Kleinasien finden sich vor 1000 Jahren. Als fester Bestandteil königlicher Orangerien, glänzt dieser hübsche Baum mit dem gleichzeitigen tragen von Früchten und Blüten. Ihr Saft rettete vielen Seefahrern das Leben und bis heute werden alle Teile dieser Pflanze verwendet. Das ätherische Öl, aus der Schale gewonnen, hat ein belebendes Aroma und vertreibt nicht nur Mücken.