30.3.2 Palmoil Innovation Group (POIG)
Einige Palmöl-Produzenten gehen freiwillig einen Schritt weiter: Agropalma, Daabon Organic und New Britain Palm Oil Limited haben sich in der Palmoil Innovation Group (POIG) strengeren Kriterien bei der Palmölproduktion verpflichtet. Das POIG-Zertifikat baut auf den Prinzipien und Kriterien des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) auf und setzt höhere ökologische und soziale Anforderungen um, die nicht über den RSPO-Standard abgedeckt sind. Neben dem WWF war auch Greenpeace an der Gründung im Jahr 2013 beteiligt. Die Initiative verfolgt nach eigenen Aussagen das Ziel “innovative und nachhaltige Praktiken im Palmölanbau gemeinsam zu fördern und umzusetzen”: (830)
- Mehr Klimaschutz: Seit März 2014 dürfen keine Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt für den Anbau von Ölpalmen erschlossen werden. Besonders kohlenstoffreiche Torfflächen werden renaturiert.
- Arbeit in der Landschaft: Seltene, bedrohte und gefährdete Arten werden nicht nur auf Plantagen, sondern auch in der Landschaft geschützt.
- Schutz von Ökosystemen: Strengere Richtlinien zum Verbot hochgefährlicher Pestizide sowie zum nachhaltigeren Einsatz von Düngemitteln im Anbau.
- Arbeiter und Kleinbauern: Renten- und Sozialversicherungen für Arbeiter sind obligatorisch. Unabhängige Kleinbauern werden im nachhaltigen Anbau und Zertifizierungsprozess unterstützt.
Doch Menschenrechts- und Umweltverbände bleiben weiterhin kritisch: “Ob diese Maßnahmen weit genug gehen, wird sich erst noch herausstellen müssen”, so die Albert-Schweizer Stiftung. (806) Das POIG-Zertifikat ist jedenfalls kein Garant für Bio-Palmöl. Zwar besitzen einige große Mitglieder wie Agropalma, Daabon Organic gleichzeitig eine Bio- Zertifizierung, dies ist jedoch nicht zwingend für eine POIG-Zertifizierung vorgeschrieben.