2.3.4 Synthetisch hergestellte Präparate
In einer europäischen Studie von Poniedziałek et al. aus dem Jahr 2018 wurden 168 überwiegend synthetisch hergestellte Nahrungsergänzungsmittel auf Verunreinigungen getestet. Tatsächlich wurde in keinem einzigen Mittel Cadmium nachgewiesen, dafür aber in 11 Produkten (6,5 % aller Produkte) Kontaminationen mit Blei. Alle 11 Produkte überstiegen die von der Europäischen Kommission festgelegten Höchstgrenzen von 3,0 mg/kg, 2 Produkte sogar um das 11,1-, bzw. 16,9-Fache. Ebenfalls wurde Nickel in 10,1 % der Produkte nachgewiesen. Als Ursache der Verunreinigungen werden nicht kontrollierte Prozessbedingungen und verunreinigte Inhalts- bzw. Zusatzstoffe diskutiert. (53)
In einer kanadischen Studie von 2018 wurden 51 Produkte speziell für Schwangere untersucht. Da es sich hier um Vitaminpräparate handelte, lässt sich vermuten, dass auch diese Produkte überwiegend synthetisch hergestellt wurden. Hier wurden strengere Grenzwerte der U.S. California Proposition 65 (P65) and Environmental Protection Agency herangezogen. Sowohl Blei als auch Cadmium und Arsen waren in allen Produkten vorhanden, Quecksilber in immerhin 14 von 50 getesteten Proben. Während die Konzentrationen für Cadmium und Quecksilber unterhalb der Grenzwerte lagen, wurden für Blei und Arsen die Grenzwerte in einigen Proben überschritten. So wurden – gerechnet auf eine Tagesdosis – Produkte mit mehr als 0,5 µg Blei (bis zu 4 µg) und mehr als 0,1 µg Arsen gefunden. (83)
Eine Übersicht zu Schwermetallen und toxischen Metallen finden sie in Kapitel 2.
Toxische Metalle / Schwermetalle: Das Wichtigste zusammengefasst ● Verunreinigungen mit toxischen Metallen gelangen zumeist über kontaminierte Böden in pflanzliche Rohstoffe. ● Toxische Metalle finden sich zu einem gewissen Maß ganz natürlich in Böden und damit auch in Pflanzen und Tieren. Es kann also nur um eine Minimierung und nicht um das Erreichen von Nullwerten in der Praxis gehen. ● Weitere Verunreinigungs-Quellen sind toxische oder verunreinigte Extraktionsmittel, verunreinigte Zusatzstoffe, Düngemittel, verunreinigtes Wasser, falscher Transport oder ungeeignete Lagerungsbedingungen. ● Hochtoxische Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Quecksilber und Arsen, jedoch insbesondere Aluminium, wurden in verschiedenen Studien in Nahrungsergänzungsmitteln nachgewiesen. ● Pflanzliche Produkte, insbesondere aus China und Indien, wurden besonders häufig positiv getestet. ● Auch selbst synthetisch hergestellte Nahrungsergänzungsmittel wiesen laut Studien Belastungen auf. ● Die gesetzlich festgelegten Höchstgrenzen für Schwermetalle umfassen nicht den Schutz vor toxischen Kombinationen verschiedener Metalle und anderer Substanzen. ● Das Leichtmetall Aluminium wird mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Alzheimer, Störungen der Blut-Hirn-Schranke und Osteopenie in Verbindung gebracht und kommt in pflanzlichen sowie synthetischen Produkten vor. ● In überhöhter Dosierung wirken auch essenzielle Metalle wie Kupfer, Eisen, Zink und Mangan toxisch. Studien zeigten, dass die Gehalte an diesen Metallen häufig geringer waren als deklariert. In einzelnen Fällen (v. a. für Eisen) wurden aber auch Höchstmengen überschritten. ● Die Belastung unserer Produkte mit Schwermetallen / toxischen Metallen soll so gering wie möglich sein, wird weitestmöglich minimiert und aufgrund seiner Bedeutung in klar definierten Risikoprofilen durch von uns in Auftrag gegebenen unabhängigen Laboren systematisch kontrolliert. |